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Hier folgen aktuelle Informationen und Änderungen rund um das Steuerrecht.

Erbschaftssteuererklärung

Erbschaftssteuererklärung: Wie funktioniert das?

Das Wichtigste im Überblick

  • Egal ob bei großen oder kleinen Beträgen: Bei einer Schenkung oder Erbe musst du das zuständige Finanzamt innerhalb von 3 Monate über den Zustand informieren

  • Ein Steuerberater, Notar oder Testamentsvollstrecker kann diese Aufgaben stellvertretend für dich übernehmen

  • Du musst nicht sofort nach deinem Erbe oder einer Schenkung eine Erbschaftssteuererklärung oder Schenkungssteuererklärung abgeben, sondern erst wenn dich das Finanzamt dazu auffordert

ᯓ★ So solltest du vorgehen

  • Melde dich innerhalb der 3 Monate-Frist beim Finanzamt im Falle eines Erbfalls oder einer Schenkung (formlos oder Vordruck)

  • Das Finanzamt schickt dir innerhalb eines Monats bis ein Jahr nach deiner Meldung einen Steuerbescheid

  • Du reichst deine Erbschaftssteuererklärung entweder selbst oder mit Hilfe eines Steuerberaters beim Finanzamt ein

Sobald du Geld, Immobilien, aber auch z.B. ETFs erbst, hält das Finanzamt gerne die Hand auf, um fällige Steuern einzukassieren.

Ob du steuern zahlen musst, und wenn überhaupt wie viel Steuern, hängt vom Gesamtbetrag ab. In diesem Ratgeber erfährst du, worauf du achten musst.

1 Erbschaftssteuererklärung beim Finanzamt abgeben

Generell hast du 3 Monate lang Zeit, Schenkungen und Erbe beim Finanzamt zu melden.

Es spielt hierbei keine Rolle, wie hoch der Betrag ist und ob es sich um Immobilien oder Geld handelt, das Finanzamt verlangt eine formlose Meldung oder mit Vordruck.

Nach der Meldung kann es einen Monat bis sogar ein Jahr dauern bis sich das Finanzamt bei dir meldet.

Liegt dein Erbe unter dem erlaubten Freibetrag, dann musst du höchstwahrscheinlich keine Erbschaftssteuererklärung abgeben.

Wann muss man eine Erbschaftssteuererklärung machen?

Erhältst du z.B. eine Immobilie im Wert von 800.000€, dann kann es durchaus sein, dass das Finanzamt eine Erbschaftssteuererklärung von dir verlangt. Die Prüfung durch das Finanzamt kann wie schon beschrieben einige Monate dauern.

Es wird hierbei deine Steuerklasse und Verhältnis zum Erblasser genauer überprüft.

Liegt nach dieser Prüfung der Wert deines Erbes über dem Freibetrag, dann kannst du damit rechnen, dass das Finanzamt eine Steuererklärung von dir anfordert.

Die genauen Freibeträge kannst du in unserem Blog über die Erbschaftssteuer nachlesen.

Kann man eine Erbschaftssteuererklärung selbst machen?

Die Einnahmen aus der Erbschaftsteuer fließen ausschließlich an die Bundesländer, deshalb findest du die Formulare für die Erbschaftssteuererklärung nicht im zentralen Formular-Server der Bundesfinanzverwaltung.

Trotzdem gibt es gute Nachrichten: Die amtlichen Vordrucke sind für dich bundesweit einheitlich.

Du kannst sie dir ganz einfach bei jedem Finanzamt persönlich abholen oder online auf den Webseiten der Landesfinanzbehörden herunterladen.

In vielen Fällen bekommst du die Formulare sogar direkt vom Finanzamt zugeschickt, sobald deine Mitteilung über den Erbfall vorliegt.

Die Erbschaftsteuererklärung selbst ist überschaubar: Sie umfasst in der Regel nur vier Seiten.

Wenn du allerdings einen Anteil am Nachlass geerbt hast, musst du zusätzlich die „Anlage Erwerber“ mit ausfüllen – sie besteht aus weiteren zwei Seiten.

Das Formular dient dazu, deine persönlichen Angaben und deinen konkreten Erwerbsanteil genau zu erfassen.

Mit den Anleitungen des Finanzamts kannst du versuchen, die Erbschaftssteuererklärung selbst auszufüllen, bei sehr einfachen Fällen ist das durchaus machbar.

Wenn bei dir Immobilien aber auch hohe Geldsummen auf dem Spiel stehen, dann ist es durchaus ratsam einen Experten um Hilfe zu bitten.

Steuerberater können deine Steuerlast deutlich senken und helfen dir im Ernstfall tausende von Euros zu sparen.

Was passiert, wenn man keine Erbschaftsteuererklärung abgibt?

Wenn du keine Erbschaftssteuererklärung abgibst, obwohl du dazu verpflichtet bist, kann das ernste rechtliche und finanzielle Folgen für dich haben.

Zunächst begehst du eine steuerliche Pflichtverletzung, denn laut § 30 des Erbschaftsteuer- und Schenkungsteuergesetzes (ErbStG) bist du verpflichtet, jeden Erwerb durch Erbschaft innerhalb von drei Monaten beim Finanzamt anzuzeigen.

Selbst wenn du meinst, dass du unter dem Freibetrag liegst oder keine Steuern zahlen musst, bist du dennoch verpflichtet, den Erwerb zu melden.

Tust du das nicht, drohen dir Verspätungszuschläge, die schnell mehrere Hundert Euro betragen können.

Reagierst du auch nach Aufforderung durch das Finanzamt nicht, kann das Amt einen Zwangsgeldbescheid erlassen, was zusätzliche Kosten und Druck bedeutet.

In schwereren Fällen, insbesondere wenn du Vermögen bewusst verschweigst, kann sogar der Tatbestand der Steuerhinterziehung erfüllt sein, was dir sogar eine Gefängnisstrafe einbringen kann.

Die Finanzbehörden dürfen in solchen Fällen rückwirkend prüfen, Schätzungen vornehmen (oft zu deinem Nachteil) und Strafverfahren einleiten.

Eine verspätete oder unterlassene Abgabe kann zudem auch deine Ansprüche auf mögliche Steuervergünstigungen wie den Erbfallkostenpauschbetrag oder bestimmte Befreiungen (z. B. Familienheim) gefährden, da diese oft fristgebunden sind.

Das bedeutet: Selbst wenn du rechtlich Erbe bist, verlierst du durch verspätete Meldung eventuell Steuervorteile in Höhe von mehreren Tausend Euro.

Deshalb ist es dringend ratsam, bei einem Erbfall frühzeitig Kontakt mit dem Finanzamt aufzunehmen.

2 Welche Unterlagen brauche ich für eine Erbschaftssteuererklärung?

Was du brauchst:

  • Mantelbogen + Anlage „Erwerber“
  • Weitere Anlagen je nach Vermögensart (z. B. Immobilien), z. B. Steuerbefreiung Familienheim

Unterlagen:

  • Sterbeurkunde, Testament oder Erbvertrag
  • Übersicht der Vermögenswerte (z. B. Immobilienbewertungen, Bankguthaben, Beteiligungen)
  • Nachweise über Schulden oder Verbindlichkeiten

Wenn Du den Wert eines Vermögensgegenstands nicht kennst, kannst Du das Feld freilassen, das Finanzamt übernimmt die Wertermittlung (§ 88 AO).

Dies kann für dich aber auch zum Nachteil sein, denn das Finanzamt schätzt den Wert fast immer höher, was dazu führt, dass du mehr Steuern zahlen musst.

3 Häufige Erbschaftssteuer-Fehler & wie du sie vermeidest

❌ Fehler:

  • Anzeige beim Finanzamt vergessen, damit riskierst du Zinsen und Bußgelder
  • Freibeträge nicht ausgeschöpft z.B. durch Aufteilung auf Geschwister
  • Erbfallkostenpauschale nicht genutzt
  • Alle Erben nicht berücksichtigt
  • Unterlagen fehlen oder sind unvollständig

✅ So vermeidest du sie:

  • Anzeige innerhalb von 3 Monaten einreichen
  • Alle Freibeträge beanspruchen
  • Pauschalen voll nutzen
  • Sämtliche Erben transparent angeben
  • Dokumente sorgfältig sammeln

Erbschaftssteuererklärung - Häufig Gestellte Fragen

Wer hilft bei Erbschaftsteuererklärung?

Ein Steuerberater ist der perfekte Partner, um dir bei deiner Erbschaftssteuererklärung zu helfen! Er kennt alle rechtlichen Grundlagen und hat die nötigen Fachkenntnisse um deine Steuerlast zu mindern.

Kann ich Beerdigungskosten in meiner Erbschaftsteuererklärung absetzen?

Du kannst einen einen Pauschbetrag von 10.300 € für Bestattungskosten steuerlich geltend machen, ohne dass dafür Belege vorlegen zu müssen. Bei allen größeren Beträgen ist eine lupenreine Dokumentation der Kosten nötig.

Wie oft kann der Freibetrag genutzt werden?

Alle 10 Jahre – ideal für wiederholte Schenkungen ohne Steuerbelastung.


Du benötigst Hilfe bei deiner Steuerberatung als Erbe? Dann kontaktiere uns doch einfach hier.

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